Zustandserfassung von Mittelspannungskabeln – N-ERGIE Netz GmbH und Energie Campus Nürnberg entwickeln Mess- und Auswerteverfahren (Nürnberg)

Mittelspannungskabel wie Papier-Massekabel haben eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. 30 bis 50 Jahren. In Abhängigkeit von den Lastbedingungen kann dieser Lebensdauerbereich aber auch bedeutend über- oder unterschritten werden. Ist das Lebensende erreicht, kann ein Stromausfall die Folge sein. Netz­betreiber wollen Kabel rechtzeitig austauschen – ideal­erweise bevor es zu einer Versorgungsunterbrechung kommt. Aber wann hat ein Kabel tatsächlich seine maximale Lebensdauer erreicht?

Um kalkulieren zu können, wann ein Kabel ersetzt wer­den muss, ist es wichtig, den Zustand und daraus abgeleitet die Restlebensdauer des Kabels zu kennen. Ein Team unter der Leitung von Privatdozent Dr. Christian Weindl vom Lehrstuhl für Elektrische Energie­systeme der Universität Erlangen-Nürnberg geht dieser Frage nach: Über Jahre ließen die Wissenschaftler Papier-Massekabel künstlich altern, um daraus die phy­sikalischen Alterungsmodelle ableiten zu können, die eine Ermittlung des Zustands und der zu erwartenden Restlebensdauer von im Betrieb befindlichen Kabel­systemen ermöglichen.

Aufbauend auf den im Jahr 2013 weitgehend abge­schlossenen Laboruntersuchungen entwickelte das Forschungsteam ein Messverfahren, das nun im Rah­men der Kooperation zwischen N-ERGIE und Energie Campus Nürnberg (EnCN) bis 2018 zum Einsatz kom­men und verifiziert werden soll. (Quelle: Pressestelle der N-ERGIE Netz GmbH)